Was für ein Quatsch.
(Samstag, 26.06.2004)
Abgesehen
von der Tatsache, daß man nach langer Zeit mal wieder Rasen unter
den Füßen spüren durfte, und zu der Erkenntnis kam,
daß aus Herrn Gieseler wohl niemals mehr ein Goalgetter werden
wird (einen Elfer schinden reicht leider nicht aus), war dieses Turnier
ganz großer Sport.
Bereits
nach dem ersten Spiel (gegen SV Rotthausen, 1:1)wurden wir aufgefordert
einen Spielbericht auszufüllen.
Ein Formular, dessen Existenz bis dato einigen von uns gänzlich
unbekannt war. Diese Idee war nicht auf dem Kompost der Veranstalter
geboren, sondern wurde von den beiden Schiedsrichtern des Turniers,
Herrn Wolfgang Köttgen und Herrn Ingo Kammerau verlangt. Diese
beiden Herren waren nämlich Abgesandte vom FLVW Kreis Siegen-Wittgenstein
und nicht zum Spaß nach Elsoff gekommen.
Zu diesen beiden Akteuren später mehr.
Fortan hießen wir auch nicht mehr Wacker VEB, sondern TUS Bad
Driburg, nur weil Herr Amstutz immer noch keine korrekte Beflockung
auf den Ausweichtrikots hat anbringen lassen.
Desweiteren war es unserem Mitspieler Louis nicht mehr erlaubt weiterhin
am Turnier teilzunehmen, denn es stellte sich heraus, daß er doch
noch keine 33 Jahre alt ist und somit von diesem mittlerweile hoch offiziellen
"Vereinsturnier für Altherrenmannschaften" ausgeschlossen
wurde.
In
unserem 2. Spiel hieß der Gegner TSV Hatzfeld, und daß die
ihren Namen nicht bloß tragen, haben einige ihrer Spieler nach
dem Turnier bewiesen.
Es ist schon erstaunlich, was in 2 x 10 Minuten so alles auf dem Platz
passieren kann. Man muß allerdings anmerken, daß fast allen
Spielern von Wacker (ich bleib jetzt mal bei Wacker und mach uns nicht
zu Ostwestfalen) von unseren Verantwortlichen eingebläut wurde,
sich unbedingt den neuen Namen und das veränderte Geburtsdatum
zu merken?! Neue Namen ? Ach ja- der Spielbericht.
Irgendwie kam man auf die Idee, völlig andere Namen zu verwenden.
Das mit den veränderten Geburtstagen macht insofern Sinn, da wir
wohl als einzige Hobbytruppe im Siegerland immer noch Spieler vorweisen
können, die das 33. Lebensjahr noch vor sich haben, durch die harten
Jahre in den Haubergen aber locker der optischen Überprüfung
standhalten können.
Die Sache mit den neuen Namen habe ich bis heute noch nicht so ganz
begriffen, aber egal. Aber ich glaub, daß der Robin mal öfter
zum Training kommen sollte.
Jetzt begann es verwirrend zu werden. Sich den eigenen (neuen) Namen
zu merken war nicht das Problem, schließlich zeugen "Michael
Müller" oder "Ernst Thomas Brand" von einer gewissen
Kreativität der Verfasser, aber wie sollte man die eigenen Mitspieler
auf dem Platz rufen. Denn den beiden Schiedsrichtern war durchaus zuzutrauen,
daß sie auf alles ein Augenmerk haben.
Das war die Ausgangsposition vor dem Spiel gegen die Hatzfelder.
Vor diesem Spiel hätte man den Ausführungen Hallal's vielleicht
doch etwas mehr Aufmerksamkeit schenken sollen. Aus seiner aktiven Zeit
bei einem Bezirkligisten aus dem Hessischen, kannte er den einen der
beiden Unparteiischen, hatte dieser ihn doch schon mal mit einem "völlig
unberechtigten" Platzverweis geahndet.
Das kennt natürlich jeder und so ging diese Warnung direkt wieder
unter. Daß es dann ausgerechnet Hallal selbst war, der in den
ersten 10 Minuten des Spiels für nix eine Zeitstrafe von 2 Minuten
erhielt, tut zunächst nichts zur Sache. Als er dann aber kurz darauf
den roten Karton sah, glaubte niemand mehr an eine Laune des Schicksals.
Da schien System dahinter zu stecken.
Das dachte sich wohl auch Sportkamerad Bernd. Sein Unverständnis
über eine getroffene Schiedsrichterentscheidung brachte er durch
das Ausziehen seines Trikots zum Ausdruck und legte es dem Referee als
Geschenk um die Schultern. Was sollte der Herr Köttgen in dieser
Situation anderes machen, als die dunklere der beiden Karten erneut
ans Tageslicht zu befördern.
Das führte natürlich zu teilweise doch recht heftigen Unmutsäußerungen
von anderen Wacker Spielern, blieben aber zum Glück ungeahndet.
Wohl auch weil Herr Köttgen die "ostwestfäfische Mentalität"
nicht so einzuschätzen wußte wie die der Wittgensteiner und
vielleicht ein wenig Muffensausen bekam.
Gegen Hatzfeld haben wir 1:0 verloren.
Außerdem waren wir stark dezimiert. Von 15 angereisten Wacker
Spielern waren jetzt nur noch 12 einsatzbereit.
Im nächsten Spiel gegen den Gastgeber SV Diedenshausen/Elsoff gabs
dann endlich einen Sieg, und die Gemüter schienen sich wieder beruhigt
zu haben. Lag wohl auch an den konditionellen Schwächen einiger
Akteure. Aber auch hier konnte man nach jedem Pfiff des Schiedsrichters
(wieder Herr Köttgen)
bei allen Beteiligten auf dem Platz in fragende Gesichter schauen.
Grundlose Spielunterbrechungen, Freistöße auf Zuruf, Einwürfe
je nach Windrichtung, halt die ganze Palette.
Nicht das hier der Eindruck entsteht, nur die Spiele mit Wacker hätten
unter den humorlosen Männern in schwarz zu leiden gehabt ; die
roten und gelben Karten der anderen Begegnungen haben wir nicht gezählt,
aber es waren einige.
In der für uns letzten Partie des Turniers ging es gegen den VfL
Bad Berleburg. Die waren bis dahin ungeschlagen und entsprechend motiviert
wurde dieses Spiel angegangen.
Schiedsrichter war diesmal Herr Kammerau. Is aber auch egal, denn der
schien sich nach dem Turnier nicht vorwerfen lassen zu wollen, weniger
Farbe in die Spiele gebracht zu haben als sein Kollege. Diesmal traf
es Markus. Mit dem Ausspruch: "Was sind denn hier für Pfeifen
auf dem Platz?" meinte er eigentlich den Rest seiner Mannschaft
und nicht den schwarzen Mann. Dieser nahm es aber als eine an ihn gerichtete
Stellungnahme und zog die Rote Karte. Da Markus sich mit o.g. Rechtfertigung
rausreden wollte, tendierte die Bereitschaft der so bloßgestellten
Wacker Spieler sich bei Herrn Kammerau für ihn einzusetzen, gegen
Null. Zu allem Überfluß hatte sich unser letzter Rotsünder
mit am lautesten über die beiden ersten vom Platz gestellten Wacker
Spieler Bernd und Hallal aufgeregt. "Wenn man doch weiß wie
die pfeifen, hält man sich halt zurück ..." waren seine
Worte.
Das Spiel ging 1:3 verloren.
Vielleicht auch, weil wir im Training noch mehr die Abseitsfalle üben
sollten. Einigen Spielern sei mal diese Seite
hier empfohlen.
Das wars dann auch. Es gab noch eine Siegerehrung, bei der wir den 3.
Platz erhielten (kann aber auch der 4. gewesen sein). An Übernachtung
dachte niemand mehr.
An dieser Stelle wird, trotz aller Widrigkeiten, den Veranstaltern unser
Dank ausgesprochen. Auch wenn die Duschen mehr als kalt waren hat es
doch Spaß gemacht, auf diesem netten Rasenplatz zu spielen.
Wir
hoffen, daß die Kartensünder und der TUS Bad Driburg nicht
weiter von irgendwelchen Verbänden noch zur Rechenschaft gezogen
werden.
2004
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