Ein Ausblick auf Samstag.
Der einst so helle Stern des Wacker ist zunehmend verblasst. Derzeit ist
nur noch ein Glimmern über. Und auch nur, weil der Ruhm der vergangenen
Jahre die einst brandgefährlichen Kicker noch erkennen lässt.
Seit Gründung des Clubs verbreitete Wacker Angst und Schrecken in
der Hobbykickerszene. Es gab Jahre, in denen fünf und mehr Spiele
ausgetragen wurden und keines verloren ging, nicht mal eine Punkteteilung
musste die damalige Elf hinnehmen. Damals wurde gefightet und die Mannschaft
wollte gewinnen. Blessuren, wie abes Bein, Sehnen- und andere Risse, Blinddarmdurchbruch
und Bandwurm wurden von den Leidtragenden belächelt und weggesteckt.
Es gab eine Mannschaftsaufstellung und –besprechung vor jedem Spiel.
Der Käptn teilte die Positionen ein – die Bluthunde und Ballzauberer
hielten sich daran. Graupen und fußballerische Legastheniker wurden
eingesetzt wenn das Spiel diszipliniert lief; Bei Einwechslung wurden
sie auf die Stirn geküsst, bekamen einen aufmunternden Klaps und
der Rest kämpfte auf dem Platz für sie mit. Spiele damals gingen
zuweilen zweistellig an diese fantastische Mannschaft.
Manche Zuschauer haben damals sogar geweint, wenn die Mannschaft auflief
und den Gegner nach belieben beherrschte, Spielzüge zeigte, die nur
mit offenen Mündern zu kommentieren waren.
Damals war es im Club noch nicht üblich, dass Spieler sich selbst
aufstellten, weil sie das mal beim Netzer gesehen hatten; Ohne Trikot
und mit langer Hose begannen; Mit den Händen in den Taschen während
des Spiels rumstanden oder dem eigenen Mann beim Abschluss behindern;
Üblich war es damals auch nicht, dass jeder Willi eingesetzt wurde,
der zweimal im Training war – man musste sich erst empfehlen. Vor
allem war es nicht üblich, dass unentwegt gefummelt wurde und freistehende
und besser-postierte Mitspieler bewusst ignoriert wurden.
Wie nennt man so was, was
der Glimmerclub heute zeigt? Disziplinlosigkeit? Alter? Jeder einzelne
Spieler kann das sicher für sich selbst beantworten und ich hoffe,
dass der Eine oder Andere die Antwort am Samstag – auf dem Platz
- gibt.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sich der Wacker-Kapitän seiner Stellung
und seiner Aufgaben bewusst ist und jeder einzelne Spieler so viel Mumm
und Bereitschaft aufbringt, dass das letzte schwerere Spiel der Saison
fair und tugendhaft gewonnen wird. So wie es einmal selbstverständlich
war.
Einer für alle, alle
für einen - Club. Nur der Wacker VEB!
Spielverlauf:
Wacker VEB - Köpfchen Kickers 73
ca. 15:05 Uhr Anpfiff
15:24 Uhr 0:1
15:31 Uhr 0:2
15:42 Uhr 0:3
-----------------
15:56 Uhr 1:3
16:14 Uhr 1:4
16:24 Uhr 2:4
16:33 Uhr 3:4
16:42 Uhr 4:4
Es scheinen sich, zumindest in der 2. Hälfte der Partie, dann doch
noch einige an den Eintrag von "Presse" erinnert zu haben.
Ein paar Bilder gibt's dann auch noch.