Turnierbericht
Mudersbach
(Sonntag, 11.07.2004)
|
Unsere geheime Mission zur Befreiung deutscher
Fußballplätze von
Übersteigern, Hackentricks und sonstigem Schnick-Schnack verschlug
uns an diesem Sonntag nach Mudersbach, wo wir unter dem unverfänglichen
Tarnnamen "Deutsche Jugendkraft" (DJK) antraten.
Gleich im ersten Spiel war Vorjahressieger "Team Dammicht",
mit dem Vorsitzenden der lokalen DJK in den Reihen unser Gegner. Benannter
DJK-Vorsitzender wunderte sich vor Kick-off über die vielen neuen
Mitglieder seines Vereins, worauf uns nur einfiel
"dich haben wir auch schon lange nicht mehr beim Training gesehen..."
Aller Anfang ist schwer, aber aufgrund der drei-Ecken-ein-Elfer-Regelung
wurde uns
ein Elfmeter zugesprochen, den Rüdi gewohnt humorlos in die Maschen
drosch.
Die ersten drei Punkte waren also eingefahren, und das trotz aller widrigen
Umstände. So hatte, wie alle Jahre zuvor, der für einen Tag
zum Teamchef erkorene Koller auch dieses Mal zum einen selbst verpennt.
Und es zum anderen verpennt ausreichend Spieler zu verpflichten und
damit seine Unfähigkeit ein Team zu leiten mal wieder deutlich
unterstrichen.
Zum Glück hatte Eric sein Köfferchen mit Verträgen gefüllt,
so dass noch vor Ort 2
Neuverpflichtungen, die sich im Nachhinein als Volltreffer erwiesen,
getätigt wurden (So wird das gemacht, Herr Bleck!).
Auch die Veranstalter zeigten sich wenig beeindruckt von unserer forschen
Namengebung und wagten es gar uns mit der Mudersbacher CDU, samt deren
neuen Bürgermeister, in eine Kabine zu stopfen.
Dafür gibt es die rote Karte. Wir verstanden es aber uns unserer
Haut zu wehren, furtzten den Schwarzen die Hütte zu bis die Kacheln
von der Wand fielen, kacken hinter die Heizung und drehten diese auf
"5". Möglicher Weise muss in Mudersbach
bald ein neuer Bürgermeister gewählt werden...
Im zweiten Spiel hieß der Gegner "SPD".
Wir wunderten uns auch, dass es tatsächlich noch Leute gibt die
es wagen unter diesem Namen aufzulaufen. Auf unsere Begrüßung
"Hallo Genossen" zuckten die ganz schlimm zusammen und bis
auf einen lokalen Wolfgang-Petry-Verschnitt
wiesen sie es weit von sich irgendwas mit dem Laden zu tun zu haben.
Wir nahmen an, dass die einfach zu schlecht für eines der anderen
Teams waren und zur Strafe für die SPD spielen mussten. Grüne
gibt es nämlich in Mudersbach nicht.
Das Ganze schien vor allem einen gewissen Herrn Butcher so zu verwirren,
dass er mehrfach glasklarste Torchancen ausließ. Überhaupt
strahlte der Arme an diesem Tage, sehr zum Ärger seiner Mitspieler,
eine leuchtende talentfreie Aura aus.
So stolperte B. auch in diesem Spiel mehrfach freistehend vor dem Tor
über den
Ball und fiel anschließend ohne ersichtlichen Grund um. Endstand
0:0.
Nachdem sich die ersten beiden größeren Regengüsse entladen
hatten lief dann
auch der frischgefönte Lude ein. Sehr zum Unmut seiner Vorgesetzten.
Böse
Worte wie "Schönwetterfußballer" oder "der
hat noch gef*ckt" machten die
Runde. Man ließ ihn aber dennoch mitspielen. Frei nach dem Schwedischen
Ausnahmekicker Teddy Ljungberg ("Wenn ich in der Nacht vor einem
Spiel Sex
habe, verliere ich jegliches Gefühl in meinen Füßen")
führte er sich im Spiel gegen irgendwelche Gartenbauer gleich prima
ein und teste aus gut 40 Metern die Standfestigkeit des Mudersbacher
Gebälks. Mit unserer bis dahin besten Leistung gingen wir durch
Tore von Rüdi, dem bis dahin blass gebliebenen Koller und
Weißnicht 3:0 in Führung. Quasi mit dem Schlusspfiff murmelten
die Plantagenarbeiter uns noch einen rein.
In dieser Aufzählung fehlt noch das Spiel gegen den Kindergarten
Morersbich.
Endstand ist mir entfallen, auf jeden Fall reichte es für Platz
2, womit wir
fürs Halbfinale qualifiziert waren.
Gegner dort war nahezu die gesamte Brachbacher A-Jugend, welche vielsagend
unter dem Namen "Schützenverein" auflief und in der anderen
Gruppe souverän
den 1. Platz belegte.
Schon der Gedanke an A-Jugendliche deren Hacken man nur von hinten zu
sehen bekommt verursachte beim ein oder anderen Wackeren Muskelkater.
Mit einer guten Mischung aus Einsatz, taktischer Disziplin und fußballerischen
Vermögen folgte aber eines der besten Spiele, welches Wacker VEB
je abgeliefert haben dürfte.
Nach einer gut getimten Lude-Flanke nickte Koller zum 1:0 für unsere
Farben ins Netz. Auch der Ausgleich, der durch einen 3-Ecken-Elfer zustande
kam, konnte uns auf unserem Siegeszug nicht aufhalten.
Erneut war es Koller, der sich von rechts in den Strafraum tankte und
zum 2:1 einschob. Wir ließen das ganze Spiel über keine Chance
der Jungspunte mehr zu und gewannen hoch verdient.
Die Schützengilde wollte aber noch mindestens ein Unentschieden
raushauen und hatte dazu unseren Joungster als Sparringspartner auserkoren.
Nach einem überflüssigen Sinnlosfoul in der Schlussminute
fing so ein dämlicher Prolo auch noch an zu schubsen. Naja, wers
braucht. Später sah man den Trottel noch in einer
"Pittbull"-Schlabberbotze umherstolpern, wahrscheinlich auf
der Suche nach
rohem Fleisch.
Es folgte das Finale gegen den Kindergarten Birken, dessen Geschichte
schnell erzählt ist. Wir hatten Spielanteile von sicher 60-70%,
die Gegner aber einen Ausnahmestürmer der auch gleich zu Beginn
zur Verblüffung aller aus ordentlicher Distanz traf. In der Schlussphase
mussten wir weiter Aufmachen und kassierten in ähnlicher Manier
noch das 0:2.
Noch ordentlich vom lokalen Erzquell Pils genascht, 2. Platz gemacht
- wer hätte das morgens, als wir zum vereinbarten Treffpunkt mit
nur 4 Leuten rumstanden gedacht?
Morersbich?
Immer wieder gerne! |
|