kk
Dienstag
Abend 23:00 Uhr. Millionen Fernsehzuschauer sitzen vor ihren Apparaten
um die Männer zu sehen, die dem deutschen Fußball großen
Schaden zugefügt haben.
Johannes B. Kerner empfängt in dieser Sendung
Robert Hoyzer zusammen mit dem ebenfalls unter Manipulationsverdacht
stehenden Christof H., der bislang in diesem unsäglichen Drama
"nur" auf regionaler Ebene in Erscheinung getreten ist.
Christof H.
zusammen mit Robert Hoyzer kurz vor der Sendung |
Ihm wird vorgeworfen in den sogenannten unteren Spielklassen einen
Verein gezielt an den sportlichen Abgrund gepfiffen zu haben.
Der
im Nordrhein-Westfälischen Siegen ansässige Wacker VEB
hat im vergangenen Spieljahr 2004 bis auf eine Begegnung alle Spiele
verloren. Schiedsrichter war jedesmal Christof H.(!). In diesen
Spielklassen herrscht ein permanenter Mangel an Unparteiischen,
so daß es nichts außergewöhnliches war, als Hofmann
zu jedem Wacker Match auflief. ("Der gehörte doch schon
fast zur Mannschaft, hat auch jedesmal nach Spielende ein Bier mit
getrunken. Hätten wir das damals schon gewußt, wer der
um gewesen." so der Mittelstürmer Rüdiger O.)
Während
Hoyzer mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt, ist Christof H.
noch auf freiem Fuß und wird es aller Wahrscheinlichkeit wohl
auch bleiben.
In der ZDF Sendung 'Kerner' ging der Siegener in die Offensive und
gab unumwunden alle Manipulationen zu.
|
|
"Die haben mir das aber auch zu einfach gemacht. Ich kann mich
an drei Spiele erinnern, in denen ich schon kurz davor war Elfmeter
für den Gegner zu pfeifen, um auf 'mein Ergebnis' zu kommen,
als jedesmal ein Eigentor, meistens sogar von ein und demselben
Spieler, gemacht wurde. Ich hatte schon fast den Eindruck, der gehört
mit dazu." (O-Ton Christof H.).
Ob es denn nicht sein könnte, daß dieser Spieler auch
dem schnellen Geld erlegen war wollte Kerner wissen. "Ach was.
Das war immer der Jan, dem passiert das ständig, der bekommt
den Seitenwechsel in der Halbzeit schon mal nicht mit und dann schießt
er halt ins falsche Tor." antwortete Hofmann. "Dat stimmt.",
gibt Spieler Jan K. später auf Nachfrage zu. "Ich sach
den andern aber auch jedesmal, daß es mir leid tun tut."
Trotz aller Offenheit Hofmanns in der Sendung dürfte es ihm
schwer fallen, das Vertrauen der Wacker Gemeinschaft wieder zurück
zu gewinnen. Einen Anfang hat er jetzt durch seinen Umzug, weg von
dem 'Siegener Cafe King', dem Sportfreunde Treff am Leimbachstadion,
in die Stadtmitte gemacht.
Sportfreunde Treff
"Ich mußte da weg."
In diesem
Bistro wurde er 2004 von Hoyzer angesprochen.
Allerdings war der jetzt Verhaftete davon überzeugt, daß
Hofmann auch auf die Partien des dort beheimateten Regionalligaclubs
Sportfreunde Siegen Einfluß nehmen könnte. "Daß
der nur da unten rumkrebst, hat der damals nicht gesagt".
|
|
Nach
der Sendung, bei der das gesamte Wacker VEB Team anwesend war, sah
man Hofmann, wie er sich vorsichtig der Mannschaft näherte.
Hofmann und Hoyzer beim Gespräch mit J.B.
Kerner |
Mit dem Versprechen,
sich großzügig an dem neuen Trikotsatz zu beteiligen,
will er versuchen wieder Boden gut zu machen im Siegerland.
"Dem steht jetzt ein hartes Stück Arbeit bevor, aber im
Siegerland läßt man solche Leute schon Mal 'ne Weile
zappeln, bevor man wieder was mit ihnen zu tun haben will, wir sind
halt ein sehr nachtragender Menschenschlag", sagt Linksaußen
'Jay Jay' Höfer.
Der Käpt'n
Sascha G. setzt noch einen drauf mit seiner Bemerkung: "Auch
wenn sich der Hofmann jetzt schon wieder anbiedert, so hat er zunächst
einmal dafür zu sorgen, daß der Wacker VEB weg kommt
vom Loser-Image des letzten Jahres. Mein Vorschlag: Allen Gegnern
der Mannschaft aus dem letzten Jahr persönlich mitzuteilen,
daß es nicht am sportlichen Unvermögen des Wacker VEB
lag, gegen sie verloren zu haben. Erst dann kann er mal wieder vorsichtig
anfragen."
Hofmann selbst
möchte sich nicht mehr äußern und verschwindet schweigend
in den Katakomben des Senders.
|