Fußballfans
und Kinogänger feiern gemeinsam den Geist des Spiels
Mittwoch, 20.07.2005
Siegen/Hilchenbach-Dahlbruch.
Grenzenlose Begeisterung, nationenverbindende Freundschaft: Am
letzten Juli-Wochenende zeigt das Viktoria-Kino, wo der Geist
des Fußballs lebt.
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Uwe
Kölsch will den Ball |
30.
Juni 2002, Yokohama: Deutschland und Brasilien, die beiden besten
Mannschaften der Welt, stehen sich im WM-Finale gegenüber.
30. Juni 2002, Timphu, einige Stunden zuvor: Bhutan und Montserrat,
die beiden schlechtesten Mannschaften der Welt, stehen sich in
einem Freundschaftsspiel gegenüber. Während seine Kollegen
in Japan um die besten Plätze kämpfen, steht der Filmemacher
Johan Kramer einsam am Spielfeldrand eines Stadions irgendwo im
Himalaya. Eigentlich passen nur 10 000 Menschen in das Rund, doch
heute drängen sich 25 000 Fans auf den Rängen und feuern
beide Mannschaften frenetisch an.
"Montserrats
Kapitän Charles Thompson sollte nach dem Schlusspfiff zu
Protokoll geben, dass "es ein gutes Spiel war, voller Kampf.
Ich glaube, wir haben ganz im Geist dessen gespielt, worum es
im Fußball wirklich geht." Sein Gegenüber Wangay
Dorji fügte hinzu: "Die Freundschaft zwischen unseren
beiden Ländern war so viel wichtiger als die Frage, wer mehr
Tore erzielte." Sein Team hatte gerade 4:0 gewonnen. Später
sahen sie sich gemeinsam das WM-Finale an.
Das
Viktoria-Kino in Dahlbruch zeigt den hochgelobten Dokumentar-Film
"The Other Final", den Johan Kramer aus Bhutan mitgebracht
hat. Einen Tag vor der Premiere wollen Kino- und Fußballfans
gemeinsam die Freude am Spiel feiern, die die beiden Nationalmannschaften
vorgelebt haben. Am 23. Juli gegen 15 Uhr trifft eine Auswahl
der Sportfreunde-Fans, darunter Spieler des glorreichen
Wacker VEB, auf eine Auswahl der Viktoria-Stammkunden.
Die Idee zu dieser Begegnung hatte Kinobetreiber Jochen Manderbach.
Zusammen mit dem Vorsitzenden des Fanprojekts, Uwe Kölsch,
organisierte er das Spiel auf dem Kunstrasenplatz im Leimbachstadion.
Für
das Viktoria-Kino läuft eine bunte Truppe auf, vom 17-jährigen
Schüler bis zum 50-jährigen Dachdecker. Auf der Trainerbank
werden der 75-jährige Walter Manderbach, einst Rechtsaußen
in der 58er-Meistermannschaft des TuS Wilnsdorf, und sein 7-jähriger
Enkel Thomas Platz nehmen. Der Film "The Other Final"
wird erstmals am 24. Juli ab 22 Uhr zum vergünstigten Eintritt
von vier Euro aufgeführt. Im August ist der Film auch zu
früheren Zeiten zu sehen.
6:1 für die Freundschaft
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Die
beiden Teams - links die Sportfreunde-Fans und rechts die
Kino-Begeisterten - trafen sich auf dem Kunstrasenplatz des
Leimbachstadion zu einem Fußballspiel - in aller Freundschaft,
versteht sich. (WR-Bild: Thorsten Wroben) |
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Siegen.
(thw) Die Premiere des Dokumentarstreifens "The Other Final"
im Viktoria-Kino Dahlbruch wurde auf ungewöhnliche Weise
gefeiert: Fans des Kinos und der Sportfreunde Siegen trafen sich
am Tag vorher zu einem Fußball-Freundschaftsspiel.
Die
überlegenen und eingespielten Sportfreunde-Fans gewannen
auf dem Kunstrasenplatz des Siegener Leimbachstadions letztlich
klar und verdient mit 6:1 (4:1). Doch im Vordergrund des Spiels,
in dem beide Teams beste Gelegenheiten nicht in weitere Tore ummünzen
konnten, stand eindeutig das Miteinander.
"Viele
Besucher unseres Internet-Forums sehen sich hier erstmals",
so Kino-Chef Jochen Manderbach. "Ich war überrascht
über die große Resonanz, als der Vorschlag zum Freundschaftsspiel
gemacht wurde", sagte Manderbach.
Fanprojekt-Vorsitzender
Uwe Kölsch, in Sportfreunde Siegen-Kreisen besser bekannt
als "Beorn", ist regelmäßiger Besucher des
Viktoria-Kinos. Er fragte bei Manderbach nach, ob "The Other
Final" ins Programm aufgenommen werden könne. Er stieß
damit bei Inhaber Manderbach auf offene Augen und Ohren. Schließlich
entstand die Idee zum Freundschaftskick.
In
den kommenden Wochen können nicht nur Fußball-Begeisterte
den hochgelobten Film (die WR berichtete) im Viktoria-Kino Dahlbruch
sehen. Auch bei der Begegnung der beiden schlechtesten Teams der
letzten Weltmeisterschaft in Japan - Bhutan und Montserrat - ging
es vor allem um Freundschaft und nicht unbedingt um den Sieg.
WR 25.07.2005
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